Freitag, 10. August 2012

3 Wochen Kuba für 15 € - oder "Wie ich meine Schneewittchenhaut verlor"

"Ja supi sieht das aus", ich stehe, skeptisch guckend, in einem Igluzelt, während die Mitarbeiterin eines Fitnessstudios, nennen wir sie Simone, mit einer Airbrushpistole meinen halb nackten Körper besprüht. Macchiatto-braun soll es werden, das sagt die Flaschenaufschrift. Simone ist begeistert. Ich nicht. Ich mag meine Schneewittchenhaut.
Aber warum stehe ich dann hier, in der Ecke des Duschraums eines Fitnessstudios, und lasse mich umfärben? Eine Art "Freundschaftsdienst" sollte es werden. Die Friseurin meines Vertrauens steht kurz vor ihrer Meisterprüfung und brauchte ein Model für ihr Meisterprojekt. Gerne habe ich zugesagt. Zu verlockend war der Gedanke an eine (zumindest optische) Verwandlung zur Turniertänzerin. Einmal zugesagt, entblößte sich das komplette Unterfangen dann Scheibchenweise... Meine Wimpern wolle sie färben - soso. Brauner sollte ich werden - aha.
Aber man will ja nicht einfach wieder absagen und so stimmte ich zu. Ist ja auch mal eine Erfahrung.
"So und jetzt mal drehen", flötet Simone. Der kühle Airbrush-Strahl kitzelt auf meinen Beinen. Immer wieder kommen Frauen vorbei, bleiben stehen, gucken mich und das Prozedere interessiert an. Nach 10 Minuten sehe ich aus wie Ross in der friends-Folge, in der er ebenfalls in einem Tanning Studio ist. Er geht in eine automatische Kabine, durch einige Fehler landet die komplette Ladung Bräunungsspray nur auf einer Körperhälfte. Ich habe Simone. Simone ist so nett und verziert mir natürlich beide Körperhälften. Noch einmal Luft anhalten, damit auch das Gesicht eine Ladung Bräune abbekommt. "Hach, wie 3 Wochen Kuba", freut sich Simone und mustert ihr Werk. Ich fühle mich hingegen wie ein Brathähnchen.
9 Stunden lang darf ich mich jetzt nicht waschen, sagt Simone. "Waschen" - das schließt auch einfaches Händewaschen ein. Desinfizieren darf ich, aber Wasser ist tabu.
Noch kann ich nur ahnen, dass sich die Farbe in den nächsten 9 Stunden erheblich verdunkeln und fleckig werden wird, dass ich auf meiner Fahrt zum Arbeitsort nach 300 km tanken muss und mit gesenktem Kopf bis zur Kasse husche um "die 3 bitte" zu murmeln, schnell zu zahlen und weiter zu fahren.
Bleibt noch zu erwähnen, dass sich der Freundschaftsdienst am Ende gelohnt hat: meine Friseurin hat als bester Prüfling bestanden. Lag sicher nur an meiner Brathähnchenbräune.

Dieser Post muss ohne Fotos auskommen, dafür gibt es für Euch die oben erwähnte Szene aus friends:



Ein schönes Wochenende Euch!




5 Kommentare:

  1. Oh Gott, bist du tapfer.
    Fotoooooooooo

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Haha - nie im Leben :-D
      Für ein paar Tage sah es gar nicht schlecht aus...irgendwann konnte ich die Bräune allerdings mit dem Handtuch abrubbeln, was dann irgendwie wie eine Hautkrankheit aussah ^.^

      Löschen
  2. Gute Freundin (ich will trotzdem ein Foto :-D)
    "Dude, I said count to FIVE!!..." - "Mississippi-lessly!?"

    AntwortenLöschen
  3. Hab deinen Blog neu entdeckt.
    Ich finde ihn sehr toll.
    Vielleicht schaust du ja mal bei mir vorbei ->http://lifestyleandbeautyblog.blogspot.de/

    AntwortenLöschen
  4. Hallu Lore,
    hab dich getaggt, kannst ja mal bei mir vorbeischauen.
    Liebe Grüße,

    Julia

    AntwortenLöschen